Schienenersatzverkehr auf der Hamburger Bahn wird angepasst

Ersatzverkehrs-Linienbus Richtung Kyritz abfahrend vom Bahnhof Wustermark
Schienenersatzverkehr Richtung Kyritz abfahrend vom Bahnhof Wustermark © VBB

Nach zwei Monaten Generalsanierung auf der Hamburger Bahn passen das Land Brandenburg und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg das Angebot im Ersatzverkehr an. Ziel ist es, zusätzliche Fahrmöglichkeiten im stark genutzten Bereich rund um Nauen und Falkensee bereitzustellen und sehr schwach nachgefragte Verbindungen zu reduzieren.

Der Schienenersatzverkehr hatte zuvor sowohl in den Sommerferien als auch nach Schuljahresbeginn die Mobilität in den betroffenen Landkreisen und Städten zuverlässig gesichert. Grundlage für die jetzt beschlossenen Änderungen sind die kontinuierlichen Nachfrageauswertungen des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg.

Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung in Brandenburg:
„Wir wollen, dass die Fahrgäste in dieser herausfordernden Zeit verlässlich ans Ziel kommen. Deshalb haben wir das Ersatzangebot genau analysiert und steuern jetzt nach: Wo Busse kaum genutzt werden, entfallen unnötige Fahrten. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass genug Kapazitäten auf stark nachgefragten Strecken erhalten bleiben und erhöht werden.“

Christoph Heuing, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):
„Die Anpassungen machen den Schienenersatzverkehr insgesamt effizienter und umweltfreundlicher. Indem wir die verfügbaren Kapazitäten bewusst und aktiv entsprechend der bestehenden Nachfrage anpassen, können wir die begrenzten Ressourcen genau dort einsetzen, wo sie am meisten gebraucht werden.“

Seit heute wird das Fahrplanangebot im Bereich der Orte Falkensee, Wustermark und Nauen ausgeweitet, so dass insgesamt drei stündliche Fahrten im Ersatzverkehr der Linie R stattfinden. Gemeinsam mit der in diesem Bereich unveränderten Linie X4 werden fünf Fahrten pro Stunde zwischen Nauen und Wustermark, einem der zentralen Umsteigepunkte zum Schienenverkehr, angeboten. Die zusätzlichen Fahrten der Linie R stellen in Wustermark einen Anschluss zur Linie RB21 in der Relation von Nauen nach Potsdam Hauptbahnhof und umgekehrt her. Zudem entstehen in Dallgow-Döberitz neue kurze Anschlussverbindungen in der Relation Berlin <> Falkensee. Die Fahrpläne sind in den Auskunftssystemen bereits abrufbar.

In Zusammenhang mit der äußerst schwachen Nachfrage werden die Fahrten der Linie X4 zwischen Kyritz und Quitzow bzw. Wittenberge ab diesem Datum lediglich mit einem statt bislang mit zwei Bussen bedient. Das Fahrplanangebot wird somit auf der Linie X4 im bisherigen Umfang beibehalten. Ab 1. November 2025 wird zudem die Linie P zwischen Ludwigslust und Quitzow eingestellt, da sie kaum genutzt wurde. Die besser nachgefragte Linie X9 fährt weiterhin zuverlässig und bietet in Ludwigslust einen direkten Anschluss an die Linie P von/nach Parchim. Gemeinsam mit der Linie X8 besteht zwischen Ludwigslust und Quitzow auch weiterhin ein halbstündliches Angebot.

Mit diesen Anpassungen steht den Fahrgästen ein noch besser auf ihren tatsächlichen Bedarf abgestimmtes Ersatzangebot zur Verfügung – ohne unnötige Leerfahrten und mit gesichertem Platz auf den wichtigen Linien. Das Land Brandenburg und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg werden den Schienenersatzverkehr weiterhin hinsichtlich der Verkehrsnachfrage und der Qualitätsmerkmale beobachten und – sofern nötig – erneut Anpassungen im Sinne der Fahrgäste vornehmen.

Hintergrund
Generalsanierung: Die vielbefahrene Strecke zwischen Hamburg und Berlin wird bis Ende April 2026 durch die DB InfraGO umfassend erneuert. Ziel sind mehr Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und moderne Bahnhöfe. Während der Streckensperrung sorgt ein eng getakteter Schienenersatzverkehr mit Bussen und ein angepasstes Zugangebot für Mobilität in den betroffenen Ländern, Landkreisen und Kommunen.

Dies ist auch eine Pressemitteilung des MIL. Quelle:  https://mil.brandenburg.de/mil/de/presse/detail/~10-10-2025-sev-generalsanierung-hamburger-bahn